Schule aus

Schule aus -

Der Bericht handelt von der Begehung einer seit 1996 geschlossenen Schule.

Durch den Tipp eines Bekannten, der in der öffentlichen Verwaltung arbeitet, stießen wir im Sommer 2010 zum ersten mal auf eine verlassene Schule, die in einem parkähnlichen Umfeld liegt, welches inzwischen von der Natur gründlich zurück erobert wurde. Genau betrachtet müsste man sagen, parkähnlich war das sicherlich bis vor 15 Jahren einmal, heute kann man eher von einem wild wuchernden Waldhain sprechen. Im Februar 2011 wurde das Areal von uns noch mal besucht, weil man in der Jahreszeit manchmal viel mehr entdeckt, da die Vegetation nicht so viel überwuchert. Der Bekannte bat uns, hier keinesfalls in der Öffentlichkeit den genauen Ort preis zu geben, um einen Objektjäger - Tourismus zu vermeiden. Wobei ich persönlich der Ansicht bin, so lange die Leute nur fotografieren wollen oder es aus geschichtlichem Interesse tun, sollen sie doch, aber das Problem sind eher Vandalen und ähnliche Genossen, die dann dort die Sau raus lassen, was es zu vermeiden gilt. Sicherlich verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, dass die Schule sich im weiteren Umkreis von Stuttgart befindet, wobei weiter im Sinne von etwa 50 km Umkreis gemeint ist.

Der Bekannte hatte uns gesagt, dass an einer Landstraße zwischen zwei eher kleinen Orten gleich hinter einem Waldparkplatz eine winzige, etwa 2 km lange, ehemalige Privatstraße zu dieser Schule abzweigen würde. So sind wir die Strecke gefahren, ohne zunächst diese Abzweigung zu entdecken. Wir mussten diese Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten sage und schreibe 4 mal befahren, um den tatsächlichen Abzweig überhaupt ausfindig zu machen. Schon der Abzweig war inzwischen so zugewachsen, dass er nur noch wie ein simpler und relativ ungepflegter, mittelgroßer Waldweg wirkte (siehe Bild 1). Man musste dazu zuerst auf den kleinen Parkplatz fahren, der seitwärts etwas in einen Waldbereich hinein ragt und dann am Ende dieses Parkplatzes beginnt erst diese kleine Zufahrtsstraße. Ich vermute, dass der Waldparkplatz erst später angelegt wurde und zwar teilweise auf dem Gelände der Zufahrtsstraße zur Schule, so hatte man diese Fläche schon gut vorbereitet. Früher reichte die Zufahrtsstraße sicherlich direkt bis an die Landstraße und den Waldparkplatz gab es da noch nicht. Behutsam fuhren wir in diese alte Schulstraße ein, aber nach rund 350 Metern war Schluß mit Autofahren, weil mitten auf dem Weg Sträucher aus dem Boden quollen, die die Reifen und den Boden des Autos beschädigt hätten, wenn man weiter gefahren wäre. So parkten wir unseren Wagen an dieser Stelle und setzten den Weg zu Fuß fort. Nach ungefähr 25 Minuten Wanderung in einer leichten Schräge in eine Talsenke, endete der stellenweise Asphalt und ging in einen Kiesweg über, der ab dieser Stelle aber offensichtlich gelegentlich befahren wird, wie man an den Spuren sehen konnte. Er führt rechte Hand weiter etwas talwärts in Richtung der Schule und linke Hand wieder leicht bergan, wohin weiss ich nicht. Kurz hinter einer Kurve dieses Wegstücks folgte links von dem Weg eine seltsame Ruine (siehe Bild 2). Ein winkliges Mauerstück, also Reste von 2 Außenwänden aus Bruchsteinmauerwerk, in der vorderen davon ein großes, altes Gitterfenster. Es muss von einem verhältnismässig großen Gebäude stammen, vielleicht von einem Kloster oder einer frühindustriellen Fabrik, könnte auch sein. An diesem “Denkmal” gingen wir weiter vorbei. Nicht mehr allzuweit dahinter wurde die Landschaft eben und der Weg war ab dort wieder gut asphaltiert und verlief schnurstracks auf eine dichtere, aber niedrigere Bewaldung zu (siehe Bild 3). Landschaftlich alles recht schön, aber von einer Schule war noch immer weit und breit nichts zu sehen, so dass wir schon glaubten, doch den falschen Weg eingeschlagen zu haben oder dass die Schule vielleicht längst abgerissen wurde. Eigentlich wollten wir schon umkehren, als uns auf dem Weg ein älterer Landwirt mit seinem Traktor begegnete, der uns freundlich zu winkte. Kurz fragten wir den, ob er was von einer alten Schule hier wisse? In einem fast unverständlichen Gebrabbel aus Dialekt und lockerem Gebiß erklärte uns der freundlich Landmann, dass wir schon fast davor stünden und zeigte auf die dichte Baumgruppe indem er mit einem Wort wie “doddahindde” darauf verwies, dass die Schule eben dahinter ist.

Halb zugewachsene Schulstraße im Wald

links: (Bild 1)

Wer würde in diesem Weg die Zufahrt zu einer früheren Schule vermuten ?

Wir haben es auch nicht erwartet und stießen nach etwa 2 km hinter der mittig unten mit genauem Blick noch so gerade erkennbaren, offenen Absperr - Schranke, auf das inzwischen zugewachsene, ehemalige Schulgebäude. Foto aus Februar 2011.

rechts: (Bild 2)

Nach etwa 1,5 km Wegstrecke stösst man auf irgendwelche uralten Mauerreste, die vermutlich zu einem früheren Kloster- oder Kirchengebäude gehörten. Zu der besagten Schule gehören die aber noch nicht. Was das mal genau war, wissen wir noch nicht. Es könnten auch Reste einer alten Fabrik aus dem Zeitalter der Frühindustrialisierung sein, da diese Baustile in der Zeit zwischen etwa 1750 und 1900 oftmals sowohl für Kirchenbauten, Verwaltungsbauten, dörfische Werkstätten, aber auch für frühe Industriebauten angewandt wurden. Die Abmessungen dieser Ruine sind für dörfische Werkstätten, wie Schmiede u.ä. aber eigentlich schon zu groß. Da etwa 500 m weiter die besagte Schule folgt, könnte es auch sein, dass das hier mal Klosteranlagen waren, da solche Internatsschulen oft von Klöstern gegründet wurden. Foto aus Februar 2011.

Alte Ruinen auf dem Weg zur Schule
Dichter Waldhain vor der Schule

links: (Bild 3)

Kurz vor dem Ziel: der Weg wird wieder besser und die Schule befindet sich exakt hinter diesen dichten Bäumen, an der Stelle sieht man noch rein gar nichts davon. An dem braunen Acker zweigte der Weg nach rechts und verschwenkte dann genau zwischen den Bäumen in diesen Waldhain.  Foto vom Sommer 2010.

So setzten wir unsere Wanderung noch bis in den Waldhain fort und stießen dann gleich hinter der ersten Baumgruppe endlich auf die Schule beziehungsweise auf das, was noch davon übrig ist. Also von den alten Fabriken unserer Erkundungen bin ich ja schon einiges gewöhnt, aber Gebäude, die so in Baum- und Pflanzengrün eingebettet sind wie hier, das ist schon recht selten. Gleich vorne folgte das alte Eingangsgebäude, sozusagen das Foyer der Schule (siehe Bild 4). Die Haupteingangstüre war nur angelehnt, also war es kein Problem, dort rein zu gehen. Durch das schöne Wetter und die relativ großzügigen Fensterflächen war es im Gebäude relativ hell, so dass vorwiegend gute Sichtverhältnisse auch ohne Taschenlampen herrschten, was man bei großen Fabrikgebäuden eher selten hat. Der Verfall hatte hier natürlich schon heftig eingesetzt, aber viele Gebäudeteile waren noch recht gefahrlos zu begehen. Es waren wohl auch schon mal die heute üblichen Vandalen da gewesen, aber offensichtlich nicht allzu oft und nicht übermässig heftig. Das liegt vermutlich daran, dass selbst viele der typischen Vandalen gar nichts von dem Anwesen wissen und weil ihnen der Weg dorthin zu lästig ist. Die meisten Vandalen stammen ja aus dem jugendlichen Altersbereich und diese Schule wurde schon geschlossen, als es die heutigen Jugendlichen noch nicht gab, daher können die auch kaum etwas davon wissen, weil sie so unauffällig versteckt liegt.

Eingangsgebäude der Schule

rechts: (Bild 5)

Das Haupt - Schulgebäude von der anderen Seite. Es ist unmöglich, alles komplett auf ein Foto zu bannen, weil man dann schon wieder große Bäume im Rücken hat, die ein Weiterkommen, um einen entfernteren Standpunkt einzunehmen, unmöglich machen. Foto aus Sommer 2010.

Haupteingangsflur der Schule

links: (Bild 4)

So päsentiert sich heute der Eingangsbereich der ehemaligen Schule von außen, der in einem flachen Anbau untergebracht ist, der rechts hinter dem Baum ins Hauptgebäude übergeht. Das Foto stammt aus dem Sommer 2010. Man könnte von einer naturnahen Lage sprechen. Vor rund 15 Jahren wird das hier noch sehr anders ausgesehen haben. Vermutlich wird es an Vegetation zu der Zeit nur diesen einen großen Baum gegeben haben, alles andere kam später von selbst.

Zugewachsenes Hauptgebäude der Schule von der Rückseite

links: (Bild 6)

Hier ein Foto vom Eingangsflur der ehemaligen “Häberlein - Schule”, wie er sich ein Stück hinter der Haupteingangstüre von Bild 4 autut. Die Türen zu einigen Klassenräumen stehen offen, auf dem Fußboden stehen verschiedentlich Pfützen und es liegen stellenweise viele alte Unterlagen, Aktenordner, aber auch noch alte Schulbücher oder Landkarten herum. Auf einem Ordner stand der Name Häberlein - Schule, daher vermuten wir, dass diese Schule früher mal so hiess.

 Foto aus Sommer 2010.

Die Schule soll einem Internat angegliedert gewesen sein. Die landschaftliche Lage der Schule ist eigentlich einfach traumhaft. Wenn man sich jetzt noch vorstellt, dass das gesamte Umfeld damals in einem gepflegten Zustand war, dann war das schon sicher eine Sache für gehobene Ansprüche, wenngleich die Gebäude selbst nicht wirklich diesen Eindruck unterstützen. Die waren selbst damals schon für ein Schulgebäude als eher primitiv anzusehen und wirken ein wenig wie ein Notbehelf, so als hätte man einige Altbauten mit einigen Industrie- und Werkstattbauten vereint und nachträglich zu einem Schulgebäude umfunktioniert. Vielleicht war das ja auch so ähnlich, denn ich entsinne mich noch gut an meine eigene Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren. Damals wurden vielerorts alte Schulen, die im zweiten Weltkrieg zerstört worden waren, provisorisch wieder hergerichtet und wo das nicht ging, hat man auch schon mal relativ einfache Zweckbauten dafür umgebaut oder mit einfachen Mitteln neu aus dem Boden gestampft, die dann im Inneren für schulische Zwecke umgestaltet wurden. Möglicherweise war diese Schule auf diese Weise entstanden.

Bei der Begehung stellt man schnell fest, dass man die Gebäudeteile innen in 2 Gruppen unterteilen muss. Die erste Gruppe, die den größeren Anteil ausmacht, wo der Verfall schon ziemlich wütet und dann die zweite Gruppe, die vielleicht ein Drittel des Anwesens ausmacht, deren Räumlichkeiten eigentlich noch relativ gut erhalten sind.

Großes altes Klassenzimmer

links: (Bild 7)

Einer der größeren Klassenräume im schlechter erhaltenen Teil der Schule. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass immerhin die alte Schultafel noch an der Wand hängt. Ansonsten eher wenig Vandalismus, dafür aber viele Feuchtigkeitsschäden. Trotzdem ist es eigentlich eine Schande, wie hier letztenendes echte Werte verfallen, bis dass wahrscheinlich irgendwann, vielleicht in 10 oder 20 Jahren, alles von selbst in sich zusammen stürtzt und von der Waldnatur unsichtbar überwuchert wird.

rechts: (Bild 8)

Ein Schulflur im zweiten Gebäudetrakt, der besser erhalten ist. Stellenweise sieht es so aus, als hätten Schrottdiebe mal angefangen einiges abzumontieren, dann aber doch das meiste Zeug liegen gelassen, vermutlich weil es ihnen zu beschwerlich war, den Krempel von dort aus bis zum Fahrzeug zu schleppen. Um mit einem Fahrzeug näher an die Schule heran fahren zu können, bräuchte man schon einen Geländewagen oder noch besser einen Traktor, mit einem normalen PKW oder LKW ist das heute unmöglich.

zweiter Flur im besser erhaltenen Gebäudeteil
ehemaliger Waschraum

links: (Bild 9)

Gleich hinter obigem Schulflur schließt sich ein etwas eigenartiger Waschraum an, der an allen Außenwänden mit Reihen von Waschbecken ausgerüstet ist. Wozu braucht man eine solch eigenartige “Massen - Waschanlage ?” Eigentlich doch nur, wenn hier auch internatsmässige Unterbringungsmöglichkeiten für Schüler gewesen wären. Solche Unterbringungsräume fanden wir allerdings nicht. Es wäre denkbar, dass weitere Gebäude schon vor langer Zeit abgerissen wurden, denn genau hinter dem Waschbereich endet das Gebäude wie abgeschnitten und außen wirkt es trotz der Vegetation so, als wären da noch Reste von Kellergewölben, wo dann früher sicher mal noch was drauf stand.

Die Kellerräume und Dachböden der noch vorhandenen Gebäude haben wir noch nicht besucht, weil dafür einfach die Zeit nicht reichte. Das soll bei einem späteren Besuch noch nachgeholt werden. Von dem zweiten Schulflur (Bild 8) aus ging es in noch weitere Klassenräume, die alle im Zustand etwas besser erhalten waren. Einer der Klassenräume war sicher mal eine Art Chemieraum oder vielleicht auch Küche, weil dort etliche Wasseranschlüsse und alte Gasboiler installiert waren (siehe Bild 10)

rechts: (Bild 10)

Eine ehemalige Klasse für Chemie oder vielleicht auch Küche (?), die noch teils über eine Einrichtung verfügt. Irgendwer hatte dort einen alten, rostigen Tresor hinein geschleppt, der wie angewachsen auf dem Boden stand. Ob noch wertvolle Inhalte drin sind, wissen wir nicht, weil er verschlossen war. In dem Raum waberte ein eigenartiger Geruch, weshalb wir eher dazu tendieren, dass es mal ein Chemieraum war. Wenn Sie den Geruch von den geleeartigen Ostereier - Färbestäbchen kennen, dann wissen Sie, wie es dort roch, jedenfalls so ähnlich, nur viel intensiver.

ehemalige Chemieklasse
Ehemaliger Theatersaal / Aula der Schule

rechts: (Bild 12)

Am Ende ist man immer klüger - es gibt von der anderen Seite einen besser befahrbaren Waldweg, der ebenfalls in die Nähe der Schule führt. Allerdings führt er nicht bis ganz auf das Gelände der Schule, aber bis auf etwa 30 Meter Abstand heran, das entdeckt man aber erst, wenn man sich über ein Dickicht seitlich von dem ehemaligen Parkplatz neben dem Theatersaal durchschlägt. Der hier abgebildete Weg lässt sich recht gut befahren, auch wenn er nicht asphaltiert ist, es ist eine Art verdichtete Schotterpiste, die von einer völlig anderen Landstraße abzweigt. Nach etwa 2 km Fahrt erreicht man den Bereich der Schule, der dann von diesem Weg hier links liegt.

links: (Bild 11)

Kurz hinter der Chemieklasse folgte am Ende des Flurs der schönste Raum des Anwesens. Nach dem Öffnen der Tür trauten wir unseren Augen nicht. Es tat sich ein großer, relativ gut erhaltener Theatersaal mit üppiger Bühne auf. Rechts gab es einen mit Glasscheiben separat abgetrennten Garderoben- und Büffetbereich. Auf dem Foto ist das wahre Ausmaß des riesigen Aula - Saales nicht andeutungsweise zu erahnen, der sich noch weit nach hinten (im Rücken des Kameramanns) zog. Genau ausgemessen haben wir es nicht, aber ich vermute, dass dieser Saal sicherlich für sich alleine schon eine Fläche von über 400 m² aufweist.

Zweiter Weg zur Schule

Am meisten überraschte uns dieser recht gut erhaltene Theatersaal (siehe Bild 11), der sich mit relativ wenig Aufwand auch heute noch in einen verwendbaren Zustand versetzen ließe. Vermutlich diente der Raum zugleich zeitweise als Sporthalle, da in einem Nebenraum maßgefertigte Gitter mit Halterungen lagen, die z.B. bei Ballspielen die Fenster und diese Garderobengalerie abdecken konnten. Auf einem angehefteten, vergilbtem Plakatbanner mitten über der Bühne stand noch zu lesen “Abschlussfete 1992”. So könnte man vermuten, dass diese Abschlussfete im Jahre 1992 eine der letzten größeren Nutzungen dieses Raumes war. Dieser Raum konnte  von außen separat über großzügige Zugänge von einem ehemaligen Parkplatz erreicht werden. Diesen Parkplatz kann man heute aber nur noch mit viel Mühe im Winter ausmachen, wenn zwischen dem Baumbewuchs noch Asphaltreste mit Markierungen durch schimmern. Wenn man sich das Außengelände frei von dem sehr starken Vegetationsbewuchs vorstellt, dann ist das schon eine riesige Anlage gewesen. Durch den enormen Bewuchs hat man jedoch eigentlich an keiner einzigen Stelle mehr freien Blick, dadurch erkennt man nicht, wo ist Anfang und wo ist Ende, wo stand mal was, was ist vielleicht auch schon vor über einem Jahrzehnt doch mal abgerissen worden und wo stehen möglicherweise noch weitere Gebäude zwischen oder hinter den Baumansammlungen. Während der Rundgänge fanden wir auch zahlreiche herumliegende alte Akten, teils schon angeschimmelt, in denen mehrfach der Name “Häberlein - Schule” auftauchte. Wie schon oben erwähnt, schließen wir daraus, das die Schule früher mal so hieß. Es war eine gemischte Schule, also für Mädchen und Jungen, wie einerseits aus alten Namenslisten in den Akten hervor ging und wie man auch auf den Toilettenräumen sehen konnte. Kayla meinte, dass es vielleicht keine normale Schule war, sondern eine Art spezieller Schule, vielleicht zum Fördern bestimmter Talente oder auch umgekehrt im Sinne einer Sonderschule.

So schnell man eine solche Begehung hier erzählt hat, so dauerte alleine der erste Rundgang durch die “Innereien” etwa 3 Stunden bei unserem ersten Besuch im Sommer 2010 und wir brauchten weitere 2 Stunden im Februar 2011 beim zweiten Besuch. Eigentlich wollten wir im Februar ausgiebiger rund gehen, aber erstens war es doch unangenehm kalt und die enorme Feuchte in dem Anwesen lässt die Kälte noch unangenehmer erscheinen und zweitens wurde es dort schon so früh dunkel, dass wir allergrößte Mühe hatten, noch im letzten Rest der Dämmerung wieder zurück bis zu unserem Auto zu kommen. So haben wir bis heute die Kellerräume, Dachbodenräume und auch einige weitere Gebäude auf dem Grundstück noch nicht gesehen. Wenn man den alten offiziellen Schulweg nimmt, dann muss man schon etwa 35 bis 40 Minuten pro Strecke wandern, um bis zu der Schule vorzudringen. Früher, als dieser Weg noch durchgehend asphaltiert und nicht zugewachsen war, wäre es mit dem Auto sicher eine Fahrzeit von weniger als 5 Minuten gewesen (gerechnet von der Ausgangsstelle am Waldparkplatz). - Aber wie so oft im Leben, erst als wir bei unserem zweiten Besuch im Februar 2011 schon wieder den Heimweg antraten, entdeckten wir, dass an der rückwärtigen Seite des Areals in wenigen Metern Abstand ein gut ausgebauter und auch heute noch befahrbarer Waldweg vorbei führt. Darauf stießen wir, weil wir, als wir draußen neben dem Theatersaal standen, in der Nähe das Motorengeräusch eines Autos hörten. Beim Blick in die Richtung, aus der das Geräusch kam, sahen wir in rund 30 Metern Entfernung durchs Gebüsch schimmern, dass dort ein Auto vorbei zockelte. So stapften wir die 30 Meter durch das Dickicht und standen dann auf dem oben auf Bild 12 abgebildeten Waldweg. An dem Tag nutzte uns das allerdings nichts mehr, weil wir ja zurück zu unserem Wagen mussten, der an dem umständlicheren Haupt - Weg geparkt war. Für künftige Begehungen wissen wir jetzt aber Bescheid und werden damit dann die Wanderzeit auf wenige Minuten verkürzen können. Ob es allerdings noch eine weitere Begehung in Kürze geben wird, ist fraglich, denn der eingangs erwähnte Bekannte sagte mir neulich, dass nun plötzlich einem Behördenleiter aufgefallen wäre, dass dieses Schulgebäudeensemble noch existiert und dass nun erneut über einen kompletten Abriss nachgedacht würde. Zum Vorteil könnte da vielleicht gereichen, dass die dort zuständige Gemeinde derzeit klamme Kassen hätte und ein Abriss kostet ja viel und bevor die Gelder dafür dann genehmigt wären, könnten vielleicht noch Jahre vergehen.

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