Afrikahilfe

Hilfsaktionen für Afrika ?                                             2011


Gedanken zu einem brisanten Thema, die so sicher nicht jeder hören möchte.

Die meisten Mitmenschen kennen es schon: die jährlich, meist um die Weihnachtszeit vielerorts in fast allen Medien und mit Bettelbriefen verkündeten Hilfsaufrufe für alle möglichen notleidenden Menschen in fernen Ländern. Vorweg gesagt, ich möchte hiermit nicht alle Aufrufe dieser Art in die gleiche Ecke stellen, bin aber davon überzeugt, dass die meisten dieser Aufrufe zumindest sehr kritisch zu hinterfragen sind.

Wie man auf dieser Seite an anderer Stelle lesen kann, lebe ich schon seit rund sieben Jahrzehnten auf diesem Planeten, da bekommt man zwangsläufig so einiges mit und ich kann rückblickend sicherlich einige Dinge besser beurteilen, als Mitmenschen, die nur die heutige Situation kennen.

Die angesprochenen Hilfsaufrufe, die ich meine und die ungefähr seit den 1960er - Jahren ihre regelmäßige Wiederkehr feiern, beziehen sich vorwiegend auf Afrika. Das war schon immer so und ist eben heute auch noch so. Als etwas lebenserfahrener Mensch darf man sich dann schon fragen, wenn nach wie vor gleichartige Hilfsaufrufe jahrein jahraus, bezogen auf die gleichen Länder vom Stapel laufen, warum es die Verantwortlichen in den Ländern innerhalb von über fünf Jahrzehnten nicht geschafft haben, die Situation in ihren eigenen Ländern mit den Hilfsgeldern und Sachleistungen zumindest etwas zu verbessern und die früheren Hilfen wirklich hilfreich einzusetzen? Die früheren Hilfen verpufften immer wirkungslos oder brachten bestenfalls eine punktuelle kurzfristige Verbesserung, danach kehrten die alten Zustände wieder ein. Im Prinzip liesse sich diese Misere mit wenigen Worten erklären, auch wenn es sehr barsch klingen mag: die haben noch nie selbst was auf die Reihe gekriegt und so wird das offensichtlich auch für immer bleiben. Es ist, und davon bin ich heute überzeugter denn je, u.a. eine Mentalitätsfrage, auch wenn selbsternannte Gutmenschen das vehement bestreiten. Eine Mentalitätsänderung wäre jedoch eine Grundvoraussetzung dafür, um eine wirkliche Verbesserung der Lage zu erreichen. Man mag das nicht gerne hören, aber bitteschön, soll man sich doch rein sachlich die nie enden wollenden Probleme der letzten 50 Jahre einmal ansehen. Hat jemals unsere Hilfe dort wirklich etwas verändert, ausser dass die Forderungen nach noch mehr Hilfsleistungen inzwischen mit einer schon an Frechheit grenzenden Selbstverständlichkeit immer häufiger werden? 

Wenn die ganze Welt die gleiche Mentalität hätte, wie die, gäbe es - richtig - gar nichts. Wir würden noch genauso leben, wie in der Steinzeit, würden irgendwelche Götzen verehren, dumm rummpalavern und nach Hilfe rufen. Es gäbe keine Maschinen, keine Straßen, keine Autos, keine richtigen Häuser, keine Eisenbahn, keine Computer, kein Radio, kein Fernsehen....... So könnte man mehrere Wälzer mit den Dingen füllen, die es dann alles nicht geben würde. Eigentlich gäbe es gar nichts! Manche werden mich nun beschimpfen und sagen, das würde nicht stimmen und wäre fast schon eine Beleidigung. Na gut! Ich lasse mich gerne belehren. Dann mögen die Menschen, die das anders sehen, mir nur fünf Dinge nennen, die diese Leute in Afrika jemals entwickelt oder erfunden haben, nur fünf, zur Not wäre ich für den Anfang auch schon mit drei zufrieden. Und jetzt soll mir keiner mit Voodoo-Zauber, irgendwelchen Fladenbroten und Sandtonkrügen kommen. Ich meine Dinge, die die Menschheit wirklich voran gebracht haben.

Ein guter Bekannter von mir, der Roland S., hat etwa um 1975 - 1985 herum für einen großen deutschen Maschinenbau- Konzern eine Weile in Afrika gearbeitet. Er bestätigt aus eigener Erfahrung meine Erkenntnisse. Seine Erlebnisse dort waren die, dass die Hilfe dort solange Früchte trägt, wie Leute von hier diese Hilfe vor Ort durchführen. Sobald diese Helfer wieder weg sind und die Bevölkerung die Hilfsmaßnahmen selbst weiter fort führen soll, passiert nichts mehr. Maschinenparks verkommen, weil die zu müde und bequem sind, die Maschinen zu warten und zu pflegen oder sogar sie zu bedienen. Hilfe heisst für die meistens nur, dass andere kommen und ihnen alles bezahlen und wie ein Diener denen noch die Arbeit tun. Sowas kann und werde ich einfach nicht gutheissen und schon gar nicht unterstützen! Ich bin davon überzeugt, keine Hilfe wäre in den meisten Fällen dort die bessere Hilfe. Erst wenn die sehen, dass mit ihrer Art alles zugrunde geht, würden die sich eines besseren besinnen und vielleicht, aber auch nur vielleicht, dann doch etwas Eigeninitiative ergreifen. Andererseits würde es mich auch nicht wirklich wundern, wenn die selbst dann keine Eigeninitiative ergreifen und lieber, schroff gesagt, eingehen, anstatt selbst etwas zu tun.

Natürlich weiss ich auch, dass dies nicht restlos auf alle zutrifft, ich bin aber davon überzeugt, dass in rund 90 % aller Fälle die Sache genauso liegt, wohlgemerkt bezogen auf Afrikaprojekte.  Zu solchen Hilfsaktionen kann ich daher nur sagen, ich spende grundsätzlich dafür nichts, weil ich keine Lust darauf habe, später wieder zu sehen, dass das ganze gespendete Geld auf Dauer rein gar nichts bewirkt hat. Ich finde, da wäre es sinnvoller, wenn die Leute dieses Geld hierzulande von mir aus für die Gesundheitsforschung oder Kinderheime spenden würden, das wären alles Dinge, die wirklich etwas bewirken, aber nicht für so ein Zeug, was denen nur hilft, in ihrer gewohnt lethargischen Art weiter zu machen.
 

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Fortsetzung folgt.
 

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