Auslaufmodell

Auslaufmodell Hund ?

Hier möchte ich einmal aktuelle Fakten zum Thema Hund aus der “lappenkeulerschen” Betrachtungsweise beitragen. Dies soll eine Abhandlung mit offenem Ende werden, die von Zeit zu Zeit immer wieder um aktuelle Entwicklungen ergänzt werden kann.

Haustiere sind derzeit “in” wie schon lange nicht mehr. Genauso schnell sind sie bei vielen Menschen auch wieder “out”, wenn sie deren überdrüssig sind, das ist nun einmal der große Nachteil an allem, was man aus modischen Gründen mit macht. Moden kommen und gehen, das ist nun mal das Wesen von Moden, sonst wären es keine. Dass man Modeerscheinungen bei Lebewesen überhaupt grundsätzlich meiden sollte, dürfte eigentlich jedem halbwegs normal denkendem Menschen klar sein.  Doch dies ist eine andere Sache, hier soll es ja speziell um Hunde gehen. Beim Thema Haustier spielt insbesondere in Deutschland der Hund, neben der Katze, nach wie vor die Hauptrolle. Neben der anwachsenden Entwicklung in Sachen Haustier zeichnet sich dabei immer mehr vielerorts die soziale Unverträglichkeit des Hundes im heutigen Alltag ab. Genauer gesagt, die soziale Unverträglichkeit der Art der heutigen Hundehaltung. Daran ist vor allem ein bestimmter Typus von Halter oder Halterin schuld, dessen (Un-) Wesen dazu führt, dass die negativen Seiten der Hundehaltung nahezu generell bei den Menschen abgeladen werden, die gar keinen Hund haben. Insbesondere die immer mehr um sich greifende, unzumutbare Verkotung von Bürgersteigen, Grundstücken, Wiesen, Sportanlagen, Feldern Wanderwegen, Straßen und gar von Kinderspielplätzen trägt dazu bei, dass das “System Hund” so eigentlich nicht weiter hinnehmbar ist. Es geht in meinen Ausführungen nicht darum, die Haltung von Hunden generell zu verbieten, sondern sie sozialverträglicher zu gestalten. Alles im täglichen Leben ist einem Wandel unterworfen. Wandel bedeutet in dem Fall nichts anderes, als Anpassung an die Gegebenheiten der heutigen Zeit, nicht mehr und nicht weniger..

Wie schon oben erwähnt, ist es ein ganz besonderer Typ von Hundehalter, der diese Anpassungen dringend erforderlich macht. Eigentlich wären solche Anpassungen schon vor rund 30 Jahren fällig gewesen, doch seinerzeit hat man es immer (absichtlich?) verschlafen, in dieser Richtung etwas zu tun. Dieser Haltertyp, der seinen Vierbeiner z.B. bei anderen Leuten auf dem Grundstück, am Gehweg oder sonst wo - aber nicht bei sich zu hause - kacken lässt, ohne den Kot anschließend zu beseitigen, hat besonders in den letzten etwa 20 Jahren drastisch zugenommen. Sein extrem asoziales Verhalten bewegt zudem viele bislang “normale” Hundehalter dazu, sich seinem Tun anzuschließen, weil die sich sagen, da liegen ohnehin schon Hundehaufen von den anderen, dann kann ich meinen Hund dort auch ungestraft sein Geschäft erledigen lassen.

Wenn, z.B. bei Umfragen, Hundehalter in der Öffentlichkeit befragt werden, wie sie in solchen Situationen mit dem Kot ihres Hundes umgehen, dann erklären sich fast alle zum Saubermann und behaupten, sie würden generell die Hinterlassenschaft ihres Hundes beseitigen, sofern dieser auf die oben beschriebene Weise irgendwo kackt. Die Wirklichkeit an unseren Straßenrändern spricht leider eine völlig andere Sprache. Wenn dem so wäre, sähe es dort anders aus. Ich denke, man kann ohne Übertreibung davon ausgehen, dass mindestens 60 % aller Hundehalter sich heute zumindestens zeitweise einen Dreck um die Hinterlassenschaft ihrer Tiere scheren. Die Zunahme solcher Handlungsweisen darf jedoch nicht weiter hingenommen werden. Natürlich wollen diese Typen von Hundehaltern immer den Spieß herum drehen und werfen Leuten, die das nicht länger hinnehmen wollen, Tierfeindlichkeit, Hundehaß oder dergleichen vor. Schließlich lässt sich niemand gerne in der Öffentlichkeit als jemand darstellen, der die Umwelt mit Kot verunreinigt, obwohl diese Halter genau wissen, was Sache ist und das dies genau auf sie zutrifft, aber da kommt dann der Trotz ins Spiel.

Aufgrund dieser Entwicklung kann es nicht weiter hingenommen werden, dass die nicht hundehaltende Mehrheit der Bevölkerung weiterhin unter diesen Auswüchsen leidet. Es wäre dabei relativ einfach, wenigstens Ansätze zu schaffen, um diese Probleme heftig einzudämmen..

In den meisten Bereichen des Lebens ist es so, dass die Kosten für eine Sache von denen getragen werden, die sie verursachen. Das dürfte bei den meisten Dingen eigentlich selbstverständlich sein. Sicherlich gibt es einige wenige Dinge, bei denen die Allgemeinheit helfend eingreifen muss, z.B im Gesundheitswesen und einigen anderen Dingen der Grundversorgung des täglichen Lebens. Zu diesen Dingen zählt aber mit Sicherheit nicht die Hundehaltung. Die Hundehaltung ist reines Privatvergnügen, es macht überhaupt keinen Sinn, die Hundehaltung staatlich zu begünstigen. Die Hundehaltung muß so gestaltet werden, dass die Kosten, die sie verursacht, auch von den Hundehaltern getragen werden. Das ist beim heutigen System bei weitem nicht so. Wenn ich ein Auto haben will, muss ich dafür im Normalfall die Kosten auch selbst tragen, wenn ich mir ein Pferd kaufe, muss ich auch dafür alle Kosten selbst tragen - also warum wird die Hundesteuer nicht so angelegt, dass davon alle Folgekosten der Hundehaltung mit finanziert werden? Es kann und darf nicht Sinn eines Staates sein, die Hundehaltung zu begünstigen, während genau diese gleiche Hundehaltung den Staat mit oben geschilderten Verunreinigungen auf Extremste schädigt.

Der Weg zu einer sozialverträglichen, sauberen, zeitgemässen Hundehaltung wäre u.a. der, dass man ein bundesweites DNA - Archiv mit Proben aller Hunde nebst Zuordnung zum jeweiligen Halter anlegt. Solche Forderungen sind nicht neu, sie geistern schon seit etwa 12 Jahren an verschiedenen Stellen durch Deutschland, allerdings leider ohne dass man sich ernsthafte Gedanken darüber gemacht hat. Die Kosten für dieses Archiv, die gewiss nicht gerade gering sein dürften, wären auf die Hundesteuer aller Halter umzulegen. Wer einen Hund halten will, der müsste halt in den sauren Apfel beissen oder andererseits eben auf die Hundehaltung verzichten. Ein großes, bundesweites Archiv wäre zudem billiger, als viele kleinere DNA - Archive, etwa bei den jeweiligen Kreisbehörden, wie bislang meistens vorgeschlagen wurde. Genaue Angaben zu den Kosten lassen sich heute noch nicht machen, aber bei einer einzigen Bundes-Sammelstelle hierfür dürfte das in der Hunde - Jahressteuer mit einem Betrag zwischen etwa 70 und 150 Euro pro Hund und Jahr sowie einem einmaligen Anmeldebetrag pro Hund von etwa 300 Euro zubuche schlagen. Mittels dieses Archivs wären Kothaufen dem Verursacher immer zweifelsfrei zuzuordnen, zugleich auch bei Bissverletzungen durch Hunde, aber auch im Falle, dass der Hund einmal irgendwo herrenlos aufgefunden würde, ließe sich der zuständige Halter leicht ermitteln. Damit wäre auch das einfache Aussetzen von Hunden ohne erkannt zu werden nicht mehr wirklich möglich. Daraus würde wieder eine Entlastung resultieren, da der für Gemeinden und Städte kostenintensive Zulauf in Tierheime zurück gehen würde. Eine solche eindeutige Identifizierbarkeit jedes Hundes und vor allem jedes Hundehaufens würde in kürzester Zeit dazu führen, dass die Verkotung unserer Städte, Dörfer und Landschaften durch Hunde um mindestens 90 % zurück gehen würde; denn zeitgleich müsste für aufgefundene Kothaufen dem Halter ein saftiges Bußgeld (z.B. 2.500 Euro beim ersten Vorfall und 10.000 Euro beim zweiten Vorfall) drohen sowie bei einer dritten Wiederholung die Entfernung des Hundes aus seiner Obhut, mit gleichzeitigem Auferlegen eines Hundehaltungsverbotes auf Lebenszeit. Es ist klar, dass man auch mit diesem System die Belastung durch Hundekot nicht auf 0 drücken kann, aber eine Reduzierung um 80 bis 95 % wäre realistisch und dieser Wert alleine ist es schon wert, ein solches System einzuführen. Man stelle sich vor, man würde beim Spaziergang ungefähr nur noch 10 % der heutigen Masse an Kothaufen vorfinden, das wäre doch schon als durchschlagender Erfolg zu bezeichnen.

Natürlich wird jetzt von manch einem das Gegenargument kommen, dass gerade unter dem Typus der “asozialen Hundehalter” der Anteil der nicht gemeldeten Hunde sehr hoch ist und dass der Anteil der Schädiger, die sorglos ihren Hund überall kacken lassen bei dieser Gruppe wesentlich größer ist, als bei der Gruppe der “normalen” Hundehalter. Das ist zwar richtig, aber zugleich mit der Einführung eines neuen Systems der Hundesteuer und der DNA - Erfassung müssten a) die Kontrollen auf nicht gemeldete Hunde drastisch verschärft werden und b) auch durchaus ein Belohnungssystem geschaffen werden, bei dem diejenigen, die einen illegal gehaltenen Hund bei Behörden melden, z.B. weil sich Leute aus deren Nachbarschaft schon lange über das Tier ärgern, eine kleine Belohung erhalten, z.B. in der Größenordnung zwischen 50 und 100 Euro. Dieses Belohnungsgeld könnte ja dann auf das Bußgeld für die Nichtmeldung wieder mit drauf gepackt werden, wodurch diese Geschichte weitgehend kostenneutral bliebe. Gewiss fördert das bezogen auf illegal gehaltene Hunde, das Denunziantentum, aber ich denke, im vorliegenden Fall, der anders auch nur schwer in den Griff zu kriegen ist, könnte das durchaus mit ruhigem Gewissen zu rechtfertigen sein und Leute, die ihren Hund ordnungsgemäß gemeldet haben, bräuchten sich ohnehin keinerlei Sorgen machen, da für sie daraus keinerlei Nachteile erwachsen können

Es ist klar, dass solche Systeme einschneidende Maßnahmen für viele Hundefreunde bedeuten würden, aber so wie bisher kann und darf es einfach nicht weiter gehen, dass man die ganzen Nachteile der Hundehaltung weiterhin auf denen ablädt, die keinen Hund haben und auch keinen wollen. Es muss unbedingt angemerkt werden, dass es hier nicht um eine Grundsatzdiskussion pro oder contra Hund geht. Es geht lediglich um die Art der Haltung und deren Auswirkungen auf nicht beteiligte Nicht - Hundebesitzer.

Sicherlich würden sich dann viele beschweren, dass sie unter solchen Vorzeichen keinen Hund mehr halten könnten oder wollten. Das mag ja sein, aber es kann nicht Ziel des Staates sein, die Hundehaltung für möglichst viele Leute zu fördern. Wenn ständig 60 % aller Autofahrer unbelehrbar betrunken autofahren würden, dann wäre das Autofahren für Privatleute schon längst verboten worden. Also wozu sollte man es weiter hinnehmen, dass rund 60 % der Hundehalter sich nicht an die Mindestregeln von zivilisiertem Verhalten halten und ihren Kot bei anderen abladen? Übrigens, bedanken für diese Forderungen können sich die Hundehalter vor allem bei sich selbst, bzw. bei den Konsorten unter ihnen, die jahrzehntelang in der altbekannten Manier die Kothaufen in der Öffentlichkeit oder auf Privatgrundstücken entsorgt haben. Irgendwann ist jedes Fass voll und das Fass in Sachen Hundehaltung läuft bereits seit Jahren über.

Die Zahlen sind da von Ort zu Ort etwas unterschiedlich, aber nach den vorliegenden Erkenntnissen wird in rund 8 bis 15 % der Haushalte ein Hund gehalten. Das ist schon eine hohe Zahl, aber es ist und bleibt letztendlich trotzdem eine Minderheit. Warum soll sich weiterhin die “Nicht- Hundehaltende Mehrheit” in Deutschland von der Minderheit der Hundehalter deren Dreck aufbürden lassen und sich auf der Nase herumtanzen lassen? Das ist nicht weiter einzusehen, zumal die Anzahl der Ferkel unter den Hundehaltern in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist. Es muss was geschehen!

Letzten Endes wäre hier eine Festlegung von deutlich festeren Regeln für Hundebesitzer auch im Interesse aller, eigentlich langfristig sogar im Interesse der Hundebesitzer, weil von denen damit im Laufe der Zeit jeder Rechtfertigungsdruck abfallen würde und ein besseres, konfliktloseres Miteinander von Hundebesitzern und Nicht-Hundebesitzern endlich wieder möglich würde. Zugleich würde damit allmählich auch wieder das derzeit extrem stark angekratzte Image von Hundebesitzern deutlich aufgewertet, da die Demontage des Bildes von Hundehaltern in der Öffentlichkeit durch die negativen Mitglieder in der Gemeinde der Hundehalter in den letzten Jahren sehr weit fortgeschritten ist. Vielerorts liegt das Ansehen von Hundehaltern derzeit aufgrund erheblicher Beeinträchtigungen durch Kothinterlassenschaften derart am Boden, dass dort fast schon jeder Hundehalter automatisch mit asozialem Abschaum gleich gesetzt wird. Das haben die Guten unter den Hunderhaltern ganz gewiss nicht verdient und mit solchen Regelungen kann es eigentlich nur besser werden.

In letzter Zeit ist mir öfters aufgefallen, dass gerne argumentiert wird, die Haltung eines Hundes würde sich auf viele Menschen positiv auswirken, indem u. a. deren Sozialkompetenz und ihr Sozialverhalten verbessert würde. Dieses Argument kann man angesichts der oben geschilderten Tatsachen im Alltag der Hundehaltung nur als blanken Hohn empfinden. Ein kläglicher Versuch der Hundehalterlobby sich selbst auf die Schultern zu klopfen, der aber gründlich misslingt. Oder würden Sie - um es mal vulgär auszudrücken - es als Zeugnis von gutem Sozialverhalten und Sozialkompetenz empfinden, wenn man bei anderen vor der Tür scheisst? Da muss man schon unter einer gehörigen Portion Realitätsverlust leiden, um solch einen Schwachsinn von sich zu geben. Gerade eine Vielzahl der Hundehalter beweist täglich, dass offensichtlich gerade unter ihresgleichen die Sozialkompetenz auf der Strecke bleibt.

Ich möchte hier nicht in die Kerben eines Moderators schlagen, der vor einiger Zeit gefragt wurde, wie ein bisher unauffälliger Mensch binnen kürzester Zeit zum asozialen Wesen verkommen könnte. Der Moderator antwortete auf diese Frage kurz: “Kaufen sie sich einen Hund, der Rest kommt dann ganz von alleine!” Das ist sicher eine Formulierung, die übertrieben ist, wenngleich man sie sicher als Karikatur mit Worten ansehen muss und in fast jeder Karikatur steckt nun mal auch immer eine gehörige Portion Wahrheit.

Halten wir fest, als kurze und wichtigste Erkenntnis, die alles künftige Tun bestimmen sollte:

Das Hauptproblem am heutigen System der Hundehaltung ist:

Den Spaß am Tier haben die Halter - den Dreck und die Nachteile vom Tier haben vor allem die Anderen, die gar keinen Hund haben.

Fortsetzung folgt

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